Im Juni 2023 schloss die Galeria Kaufhof-Filiale in der Königstraße. Nach der Insolvenz der Eigentümer stand das Gebäude leer. Ein Jahr später kaufte die Stadt das Gebäude. Seit 1. Oktober 2024 hat die Stadt die Schlüssel für das ehemalige Kaufhof-Gebäude und ist nun offiziell Besitzerin. Eine Studie soll verschiedene Szenarien für eine mögliche langfristige Nutzung des Gebäudes untersuchen.
Was ist neu?
Die ersten Zwischennutzungen im Kaufhof-Gebäude beginnen im Sommer 2025: Die Technische Universität Nürnberg (UTN) wird dann mit einer öffentlich zugänglichen Ausstellungsfläche, der „UTN Science Lounge“, im Erdgeschoss des Gebäudes vertreten sein. Die UTN schafft damit eine zentrale Anlaufstelle in der Innenstadt, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft fördert und die Universität als Teil des öffentlichen Lebens erlebbar macht. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern sollen durch interaktive Informationsangebote Einblicke in den Aufbau der Universität sowie in die Bereiche Forschung, Lehre und Transfer gegeben werden.
„Beets & Roots“ ist derzeit dabei, das rund 30 Quadratmeter große Ladenlokal der ehemaligen „Wiener Feinbäckerei Heberer GmbH“ im Kaufhof-Gebäude umzubauen. Mit seinem gastronomischen Angebot wird der zweite Standort des Unternehmens zur Belebung und Aufwertung des Umfelds rund um das Kaufhof-Gebäude beitragen. Sie dürfen sich auf eine breite Auswahl an Bowls, Salaten, Smoothies und Snacks freuen, die aus frischen, regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet werden. Im November 2024 eröffnete die erste Filiale des Unternehmens in der Deutschherrnstraße.
Blick in das leerstehende Kaufhof-Gebäude
Zukunftsmusik Eröffnungswochenende
Kunst- und Kulturprojekt „Zukunftsmusik“
„Zukunftsmusik“ brachte mit zeitgenössischer Kunst und Kultur Leben in die Innenstadt rund um das leerstehende Gebäude des ehemaligen Kaufhofs. Das vom Projektbüro Kultur initiierte und kuratierte Programm setzte Zeichen für Veränderung.
Das Kaufhofgebäude in der Königstraße sowie das dazugehörige Parkhaus in der Breiten Gasse liegen zentral in der Fußgängerzone in der Altstadt. Das Gebäude verfügt über einen eigenen Zugang zur U-Bahnhaltestelle Lorenzkirche. Seit Oktober 2023 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Flächen
Das Gebäude hat neben einem Tief- und Erdgeschoss drei Obergeschosse. Im dazugehörigen Parkhaus in der Breiten Gasse gibt es 220 Parkplätze.
Künftige Nutzung
Bis Mai 2025 sorgte die „Zukunftsmusik“ mit Kunst und Kultur rund um das ehemalige Kaufhaus für neues Leben im öffentlichen Raum, den Schaufenstern und der Fassade. Die ersten Zwischennutzungen im Kaufhof-Gebäude beginnen im Sommer 2025: Die Technische Universität Nürnberg (UTN) wird dann mit einer öffentlich zugänglichen Ausstellungsfläche, der „UTN Science Lounge“, im Erdgeschoss des Gebäudes vertreten sein. Die UTN schafft damit eine zentrale Anlaufstelle in der Innenstadt, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft fördert und die Universität als Teil des öffentlichen Lebens erlebbar macht. „Beets & Roots“ ist derzeit dabei, das rund 30 Quadratmeter große Ladenlokal der ehemaligen „Wiener Feinbäckerei Heberer GmbH“ im Kaufhof-Gebäude umzubauen. Mit seinem gastronomischen Angebot wird der zweite Standort des Unternehmens zur Belebung und Aufwertung des Umfelds rund um das Kaufhof-Gebäude beitragen.
Die möglichen dauerhaften Nachnutzungen des ehemaligen Kaufhauses werden in einer Konzeptstudie ausgelotet. Diese wurde bereits Ende 2024 extern beauftragt. Im Januar 2025 hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich mit ihren Ideen für die Zukunft des Kaufhof-Gebäudes einzubringen. Die Ergebnisse der Studie werden im Sommer 2025 dem Nürnberger Stadtrat zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Klar ist, dass dabei eine wirtschaftliche Nutzung das Ziel ist und die Stadt das Gebäude nur gemeinsam mit Partnern entwickeln kann.
Eine mögliche zukünftige Nutzung wäre eine zentrale Anlaufstelle für Bildungsangebote. Die Stadt, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Messe, die Technische Universität, die Universität Erlangen-Nürnberg, die Technische Hochschule und das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg haben am 10. Oktober 2024 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um verschiedene Bildungs- und Dienstleistungsangebote unterschiedlicher Institutionen an einem Ort in der Nürnberger Innenstadt zu bündeln. Dieses Projekt fließt als ein möglicher Teil des zukünftigen Nutzungskonzepts in die Studie für den ehemaligen Kaufhof ein. Ebenso werden die zahlreiche Vorschläge aus der Bürgerschaft berücksichtigt und geprüft.
Träger
Die Stadt Nürnberg ist Trägerin dieses Projekts.
Kosten
Erst wenn die neuen Nutzungen feststehen, können auch Kostenannahmen getroffen werden. Das Projekt „Zukunftsmusik“ wird zu 90 Prozent vom Freistaat Bayern im Rahmen des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms gefördert, der Eigenanteil der Stadt beträgt zehn Prozent.
Zeitplan
Seit Oktober 2024 hat die Stadt die Schlüssel für das ehemalige Kaufhof-Gebäude und ist nun offiziell Besitzerin. Mit dem Erwerb des Gebäudes wurde ein Sonderstab Kaufhof gebildet, der die kurz- und langfristigen Planungen sowie die Entwicklung des Gebäudes vorantreibt.
Die Vorbereitungen für die Konzeptstudie zum ehemaligen Kaufhof sind weiter fortgeschritten. Die Studie soll in zwei Phasen verschiedene Szenarien für eine mögliche langfristige Nutzung des Gebäudes untersuchen. Ein Ergebnis der Studie kann im Laufe des Jahres 2025 erwartet werden.
Im Dezember 2024 wurden die BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien und Rosner Architekten mit einem Gutachten zur Bewertung der Ideen und Konzepte für die Nachnutzung beauftragt. Basis dafür ist eine vertiefte Markt- und Standortanalyse. Das Unternehmen kann auf die Erfahrung aus der Analyse von bereits 14 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Immobilien und vielen weiteren Objekten zurückgreifen. Die Gutachter untersuchen zunächst den Standort und die Immobilie genau. Dabei bewerten sie sowohl die Stärken als auch die Einschränkungen, insbesondere in Bezug auf die besonderen Anforderungen, die sich aus der zentralen Lage im Herzen der Innenstadt ergeben. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Bewertung der Nachnutzungsideen. Zahlreiche Vorschläge liegen vor, darunter die Nutzung als Kongresszentrum, als Seminar- und Ausbildungsstandort verschiedener Bildungsträger oder eine Weiternutzung von Teilen des Gebäudes durch Einzelhandelsangebote.
Im Januar 2025 fand vor Ort eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Zudem konnten Beiträge auf digitalem Wege eingebracht werden. Die einzelnen Vorschläge werden nun von der BBE Handelsberatung auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit auf ihre jeweilige Eignung geprüft.
Mischnutzungskonzept für ehemaligen Kaufhof und ehemaligen City-Point
Neben Nutzungskonzepten speziell für die Kaufhof-Immobilie nehmen die Gutachter auch die Entwicklung des Gesamtareals, bestehend aus dem ehemaligen City-Point und dem ehemaligen Kaufhof, in den Blick. Auf Grundlage der Markt- und Standortanalyse sowie der Bewertung der verschiedenen Nutzungsoptionen werden die Gutachter mehrere Mischnutzungskonzepte erarbeiten, die sich in besonderer Weise für die Weiterentwicklung des Standorts eignen. Die Ergebnisse der Studie sollen im Sommer 2025 vorliegen.
Im Dezember 2024 übernahm die Versicherungskammer das City-Point-Gebäude. Gemeinsam soll an einem zukunftsorientierten Konzept gearbeitet werden, um die Potenziale und Synergieeffekte des City-Points und des Kaufhof-Gebäudes optimal zu nutzen und damit einen wichtigen Impuls für die Entwicklung der Innenstadt zu setzen. Die Kooperation zwischen der Stadt und der Versicherungskammer gewährleistet, dass mögliche Nutzungen wie Handel, Convention, Bildung und kulturelle Angebote optimal in die Planungen beider Gebäude einfließen können.
Bürgerbeteiligung
Es fanden bereits zahlreiche Bürgerbeteiligungsmaßnahmen statt. Den Auftakt machte eine Aktion im Rahmen der „Zukunftsmusik“ am 21. und 22. September 2024 rund um den Kaufhof. Die Öffentlichkeit wurde nach ihren Wünschen und Visionen befragt. Diese wurden in Wort und Bild festgehalten und fließen in weitere Entwicklungsprozesse ein.
Im Rahmen der ersten Phase der Konzeptstudie fand am 24. Januar 2025 eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit im Kaufhof-Gebäude statt. Über tausend Menschen brachten sich direkt vor Ort oder auf digitalem Wege mit ihren Ideen ein. Diese Ideen werden nun strukturiert und in mehreren Schritten von den beauftragten Fachleuten analysiert.
Pressemitteilungen
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum ehemaligen Kaufhof-Gebäude.
Als erstes Warenhaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kaufhof an der Königstraße nach einem Entwurf des Architekten Franz Reichel 1950 eröffnet. Die Fassade sorgte schon damals für Diskussionen. Das Gebäude wurde im Oktober 2023 in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. Im April 2023 meldete die Galeria Karstadt Kaufhof erneut Insolvenz an und schloss mehrere Filialen in Deutschland, darunter auch das Kaufhaus in der Königstraße.
Bilder zum Projekt
Luftaufnahme des Kaufhofs in der Königstraße.
Das leerstehende Kaufhof-Gebäude in der Innenstadt.
Leeres Geschoss im ehemaligen Kaufhof-Gebäude.
Café im ehemaligen Kaufhof-Gebäude.
Die ursprüngliche Fassade des Kaufhofs im Jahr 1953.
Löscharbeiten des Brands am 4. Juli 1961.
Der Kaufhof mit renovierter Fassade im Jahr 1963.
Weitere Projekte
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.